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5 einzigartige Erfahrungen, die Du nur beim Wandern machen kannst

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Spazierst Du noch oder wanderst Du schon? Wenn ich mir so meinen Insta Feed und meinen Bekanntenkreis anschaue, fällt auf: Fast jeder wandert. Irgendwie, irgendwann, irgendwo hin. Und womit? Mit Recht. Wandern ist nicht nur eine der schönsten Sportarten der Welt, es ist dazu noch super einfach, jeder, der will kann wandern und das wo und wann er will. Die Abgrenzungen zum Spazieren und zum Trekking sind fließend, die extremeren Varianten sind das Bergwandern (nicht zu verwechseln mit dem Bergsteigen, das Kletterpassagen impliziert). Ich persönlich liebe das Bergwandern, aus Mangel an Bergen greife ich zuhause aber auch auf längere flache Wanderungen zurück oder eben unter der Woche die allabendlichen Spaziergänge. Allen gemeinsam ist das Gehen, wahrscheinlich DIE Grundbewegung unseres Körpers. Was auch immer Ihr bevorzugt, wenn Ihr häufig geht, in welcher Form auch immer, werdet Ihr Gründe haben wieso. Die reine, bloße Bewegung ist es meist nicht allein, die uns in Bewegung hält. Ich habe für mich in diesem Urlaub 5 wichtige Erfahrungen definiert, die ich nur beim Gehen machen kann. Vielleicht findet Ihr Euch drin wieder? Oder Ihr habt ganz eigene, positive Effekte, die das Gehen oder Wandern für Euch hat?

Dann her damit, mich interessiert was Ihr dazu denkt. Das hier sind meine Top 5:

  1. Die Möglichkeit völlig frei zu denken. Wenn ich gehe, dann mache ich meist nichts anderes. Beim Spaziergang am Abend höre ich vielleicht noch Musik oder telefoniere mit Mama. Aber wenn ich in den Bergen bin, wenn ich 6-7 Stunden nur damit verbringe zu gehen, dann habe ich kein Handy in der Hand, ich habe nichts, was ich gerade erledigen muss und nichts, an das ich akut denken muss. Mein Gehirn hat Pause und kann sich um die Dinge kümmern, die normalerweise keinen Platz finden. Selbstreflexion zum Beispiel, Zukunftsideen und Spielereien. Ich hab ja Zeit und kann sie auch mit nichts anderem verbringen. Die gleiche Ruhe bringt mir sonst nur ein Toilettenbesuch und da hab ich dann doch meist mein Handy in der Hand. Das ist übrigens auch der Grund, wieso ich am allerliebsten alleine oder mit Chris laufe. Wir können gut auch mal 5 Stunden schweigend nebeneinander herlaufen ohne dass es komisch wird. So hab ich auf meinen vielen Wanderrouten gedanklich schon so einige Lebenskrisen gemeistert und kreative Pläne schmieden können. Das freie Denken habe ich so bei keiner anderen Sportart, weil man sich immer darauf konzentrieren muss, irgendetwas zu tun. Probiert es mal aus!
  2. Zu entdecken, dass es geht, wenn man nur nah genug dran ist. Meine absolute Lieblingserfahrung, die einfach so wunderbar auf das ganze Leben zu übertragen ist. Jeder, der schon mal Bergwandern war, kennt diese Situation: Man sieht diesen wunderbaren Gipfel vor sich, hunderte Meter über sich aufragen und denkt sich: Niemals geht da ein Weg hoch, den man auch nur ansatzweise begehen kann. Und dann geht man seinen Weg weiter und ehe man sich versieht, kraxelt man schon über die Mitte und kommt dem Gipfel Stück für Stück näher. So geht es mir im wahren Leben auch immer. Während andere das Big Picture benötigen, um ihren Lebensweg weiter zu gestalten, bringt mich das keinen Meter voran. Ich sehe meinen Weg immer nur, wenn ich ihn Schritt für Schritt gehe. Lustigerweise ist auch das eine Erkenntnis meiner Bergtouren. Wie ich meine Ziele erreiche, sehe ich erst, wenn ich losgegangen bin.
  3. Essen was ich will. Eine Erfahrung, die nicht ganz so pathetisch ist wie die ersten beiden. Eher sehr praktischer Natur aber eben auch nicht weniger wichtig für einen Menschen, dessen Tagesablauf daraus besteht, darüber nachzudenken, was es alles Leckeres zu essen gibt. Das Geile am wandern ist, dass es so unfassbar viele Kalorien verbraucht. Je nach Gehtempo sind das pro Stunde 150 – 300 kcal. Beim Bergwandern sogar häufig noch mehr. Ich komme an einem guten Wandertag auf locker 3.000 kcal Verbrauch, das eröffnet mir völlig neue Foodmöglichkeiten und plötzlich gibt es Spätzle und Knödel ohne schlechtes Gewissen. Wer ganz smart ist, der isst einfach normal weiter und verbrennt damit dann jeeeeeede Menge Fett. Eine Woche Wanderurlaub ohne ständige Belohnung lässt schnell 2-3 Kilo purzeln.
  4. Sich einzigartig fühlen – Auf vielen vielen Touren, vor allem wenn man gut recherchiert, trifft man den ganzen Tag nicht mehr als 3 oder 4 Personen. Man ist den ganzen Tag alleine. Und das ist wunderbar. Ich liebe Menschen, ich habe sie gern um mich. Aber wenn ich alleine auf einem Gipfel stehe und um mich herum nur tosende Natur ist, fühle ich mich, als wäre ich der letzte Mensch auf der Welt. Und Chrissi natürlich aber das ist was Anderes ?. Als Stadtmensch finde ich diese Einsamkeit wirklich nirgendwo anders. Klar, wer auf dem Land lebt hat natürlich auch häufig seine Ruhe, die Leere auf dem Berg ist trotzdem nochmal ein ganzes Stück einzigartiger.
  5. Ganz easy über sich hinaus wachsen. Jedes Mal, wenn ich einen Berg starte, denke ich: Das geht heute nicht. Eine Negativblockade, die ich auch häufig beim Spinning oder beim Laufen habe. Was mache ich dann manchmal? Richtig, aufhören. Was mache ich am Berg? Weitergehen. Man dreht nicht nach 10 Metern Anstieg um. Niemals. Man geht weiter und setzt sich kleine Ziele und wenn man die erreicht hat geht man weiter. Bis man auf dem Gipfel ist und erst dann geht man wieder runter. Klar, manchmal muss man aufgeben, wenn der Weg vereist oder die Route zu gefährlich ist. Aber man gibt nicht aus Bequemlichkeit auf. Beim Wandern kann man spielend seine eigenen Grenzen aufbrechen und es tut nicht mal weh!

Das waren meine Top-5! Wie sieht das bei Euch aus? Wieso lauft Ihr? Was ist Euer Antrieb? Es gab schon mal einen ganz wunderbaren Gastbeitrag zu diesem Thema von Schrat und Fee hier auf quitenice. Den findet Ihr hier:

Schrat und Fee und das Wandern

Viel Spaß beim Lesen und danke für Euren Input <3

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