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Pollenallergie – Behandlungsmöglichkeiten

Lunge aus Blättern und Zweigen

Alljährlich kommt sie mit den ersten Sonnenstrahlen: Die Pollenallergie. Diese atopische Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine Überreaktion des Immunsystems. Harmlose Pollen werden plötzlich zu krankmachenden Substanzen. Der Körper reagiert mit Schnupfen, juckenden Schleimhäuten und im schlimmsten Fall mit Asthma – wie es zu dieser Immunreaktion kommt, kannst Du hin diesem Artikel nachlesen:

Histamin & Heuschnupfen

Was aber wenn die Allergie da ist? Wirst Du Dich damit abfinden? Willst Du warten dass der Frühling / Sommer vorbei geht?

Einmal Allergie – immer Allergie?

Die Antwort ist: Nein. Es gibt Einiges, was Du gegen Deine Allergie tun kannst. Der Artikel soll Dir einen umfassenden Überblick über Deine Möglichkeiten geben. Bitte beachte: Ich spreche hier lediglich von meinen Erfahrungswerten und stelle Studienergebnisse vor. Das ersetzt keine Konsultation beim Arzt.

Die Behandlung beim Allergologen

Wenn Du das Gefühl hast, dass Du allergisch reagierst, führt Dich der Weg wahrscheinlich zum HNO oder zum Allergologen. Da wird dann mittels Pricktest festgestellt, auf was Du allergisch reagierst. Im Anschluss gibt es normalerweise die Lösung: Hyposensibilisierung. Man fügt dem Körper kontinuierlich kleine Mengen des betreffenden Allergens zu, damit das Immunsystem lernt, anders zu reagieren. Mittlerweile gibt es drei unterschiedliche Arten der Hyposensibilisierung: Mit Spritzen beim Arzt, mithilfe von Tropfen, die zuhause eingenommen werden und mithilfe von Tabletten, die ebenfalls zuhause eingenommen werden müssen. Wichtig bei den beiden letzteren Therapieformen: Die Einnahme erfolgt über 3-5 Jahre TÄGLICH. Generell ist die Therapie langwierig, die Erfolgschancen werden mit 90% angegeben, allerdings habe ich hierzu bisher keine validen Zahlen gefunden.

Antihistaminika

Neben der Hyposensibilisierung wirst Du wahrscheinlich auf Antihistaminika aufmerksam gemacht. Die üblichsten sind Cetirizin, Levocetirizin, Loratadin und Desloratadin. Diese Mittel sind nicht-sedierende Antihistaminika der zweiten Generation. Sie wirken 12 – 14 Stunden und vermindern die Wirkung des Histamins. Ich persönlich habe bisher keine negativen Erfahrungen mit Antihistaminika gemacht, finde aber es kann keine Dauerlösung sein.

Die Behandlung beim Heilpraktiker

Die Allergiebehandlung beim Heilpraktiker ist nicht weniger Zeitintensiv und erfordert dazu die Bereitschaft aktiv am eigenen Wohlbefinden zu arbeiten. Nach einer ausführlichen Anamnese legt der/die Therapeut*In zusammen mit der/dem Patient*In den Behandlungsplan fest. Hierzu können die folgenden Komponenten gehören:

  • Reduktion allergiefördernder Faktoren wie Stress, Schlafmangel, etc.
  • gesunde vollwertige und darmfreundliche Ernährung sowie Aufbau der Darmflora
  • Akupunktur
  • Homöopathie
  • Eigenbluttherapie

Da in der alternativen Medizin jeder Patient eine individuelle Diagnostik erfährt, um seine individuelle Gesundheitsgeschichte zu begreifen, gibt es auch unterschiedliche Ansätze zur Heilung.

Die Behandlung zuhause

Auch abgesehen von alternativer Medizin und Schulmedizin, kannst Du einiges tun, was Dir durch die Allergiezeit hilft. Es gibt eine Menge an Hausmitteln und Tricks. Einige sind belegt, andere wiederum kenne ich nur aus eigener Erfahrung. An den Stellen, an denen es wissenschaftliche Belege gibt (oder sie mir bekannt sind) habe ich sie angefügt. Die Mittel, die auf Erfahrung beruhen, habe ich auch als solche gekennzeichnet. Wichtig: Ich bin keine Ärztin und gebe keine medizinisch fundierte Empfehlung. Wendet Euch mit Symptomen und vor der Einnahme von Präparaten bitte immer an einen Arzt.

Die Klassiker
  • Viel trinken, viel schlafen. Viel trinken befeuchtet die Schleimhäute, die bei der Allergie meist in Mitleidenschaft gezogen werden. Schlaf ist wichtig für die Regeneration und beugt Stress vor.
  • Nasenspülung mit Salzwasser: Ich habe keine valide Studie gefunden, kann aber sagen, dass mir persönlich das Nasenduschen wirklich sehr gut hilft.
  • Antientzündliche Ernährung: Hierzu gehört ein gemüsehaltiger, ausgewogener und abwechslungsreicher Speiseplan. Ziel ist es, den Körper möglichst umfassend mit Nährstoffen zu versorgen. Nicht verzehrt werden sollte stark verarbeitete Ernährung. Auch Emulgatoren solltet Ihr aus Eurem Ernährungsplan streichen.
Nährstoffe
  • Es gibt vereinzelte, kleinere Studien, die belegen, dass Zink bei Heuschnupfen und Allergien generell die Symptome vermindern kann. Hier das Abstract zur Studie aus 2019 auf das ich mich beziehe. Ich selber habe gute Erfahrungen mit der Einnahme von Zink gemacht.
  • Auch hochdosiertes Vitamin C kann wahrscheinlich eine positive Wirkung auf Allergien haben. Eine viel zitierte Studie aus 2018 kommt zu dem Schluss, dass intravenös verabreichtes Vitamin C eine Verbesserung der Symptome bewirken kann.  (Vollbracht C et al.: Intravenous vitamin c in the treatment of allergies…J Int Med Res; 2018. 46(9): 3640-55) – Ob das auch für orale Vitamin C Präparate gilt ist fraglich. Fakt ist, dass Vitamin C sich bei verschiedenen entzündlichen Erkrankungen als sehr hilfreich herausgestellt hat (Hier gehts zur Studienübersicht)
  • Ein ausgewogenes Fettsäurenverhältnis (Stichwort Omega 3) scheint ebenfalls Auswirkungen auf die Intensität von allergischen Beschwerden zu haben. Dieses Thema könnten wir auch oben zur Ernährung schreiben. Die Grenzen sind fließend. (Hier gehts lang).
Weitere „Wundermittel“
  • Das Weglassen von Milchprodukten hilft mir persönlich sehr. Allerdings sagt die Wissenschaft etwas anderes. In einer Meta Analyse von 2021 (die Ihr hier findet) stellte man fest, dass Milchprodukte keine Auswirkungen auf die Entzündungsmarker in unserem Blut haben. Ich bleibe allerdings dabei und reduziere meinen Konsum.
  • In vier kleineren Studien wurde die Wirkung von Schwarzkümmelöl bei Allergiepatienten getestet (Kalus et al., 2003) – die Autoren kamen zu dem Schluss, dass Schwarzkümmelöl ein hilfreiches Adjudans bei der Behandlung von Allergien sein kann².
  • Ebenfalls hilfreich kann der Einsatz von Adaptogenen sein. Adaptogene sind biologisch aktive Pflanzenstoffe, die dem Organismus helfen sollen, sich erhöhten körperlichen und emotionalen Stresssituationen anzupassen. Die Wirkung ist nicht belegt. Infrage kommen hier die Adaptogene Ginseng³, Astralagus, Reishi & Cordyceps. Ich selber nehme generell Reishi & Cordyceps und bin sehr zufrieden damit. Fragt mich gern persönlich, dann kann ich Euch etwas mehr dazu sagen.
Das Wichtigste
  • Ein gesunder Darm. Bei allen obigen Punkten heißt es: Teste es. Beim Thema Darm ist sich die Wissenschaft allerdings einig. Ein gesunder Darm schützt vor Allergien und den damit einhergehenden Beschwerden. Die Darmgesundheit sollte für Euch an erster Stelle stehen.

Wenn Ihr bis hierhin gelesen habt, habt Ihr nun einiges zum Testen :). Ich erhebe natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Ihr noch etwas ergänzen könnt oder Eure Erfahrungen mitteilen wollt, freue ich mich über Euren Kommentar.

 

 

² Kalus U, Pruss A, Bystron J, Jurecka M, Smekalova A, Lichius JJ, Kiese- wetter H. Effect of Nigella sativa (black seed) on subjective feeling in pati- ents with allergic diseases. Phytother Res 2003;17:1209-14.

³ Christensen LP:  Ginsenosides chemistry, biosynthesis, analysis, and potential health effects;  Adv Food Nutr Res  2009;  55: 1-99 

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