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Erklärt: Wieso ich auf E-Stoffe verzichte

Estoffe

Ihr Lieben. Clean Eating oder auch ganz simpel genannt: Vollwerternährung sind Trend. Das sieht man überall. Der Trend bestimmte Lebensmittelgruppen zu verteufeln zieht sich durch unsere Geschichte. Heute sind es eben weißer Zucker, weißes Mehl und Zusatzstoffe. Fette und ganz generell Kohlenhydrate haben ihr Fett auch schon weg bekommen. Es scheint als bräuchten wir immer einen Bösewicht. Das ist auch das, was ich höre, wenn ich auf Leute treffe, die das Konzept von Vollwerternährung (Clean Eating) noch nicht verstanden haben. „Ach, früher war das Fett böse, jetzt sind es der Zucker und die Zusatzstoffe. Das ändert sich ja alle Nase lang.“ Richtig. Und gleichzeitig falsch.

  1. Die Lebensmittelindustrie entwickelt sich weiter (oder zurück?) Und produziert immer weirdere Komponenten, um unser Essen essbar zu machen. Klar, dass es dann auch neue Bösewichte (auch in Form von Zusatzstoffen) gibt.
  2. Gleichzeitig entwickelt sich natürlich die Forschung weiter, die zu immer mehr Erkenntnissen kommt, weil sie begonnen hat, kritisch zu hinterfragen. Die „Wohlstandskrankheiten“ oder auch „Zivilisationskrankheiten“ sind ein Problem unserer Zeit. Kein Problem unserer Vorfahren.
  3. Menschen neigen zu Maßlosigkeit. Und hier greift das Prinzip der Vollwerternährung: Alles in Maßen ist ok. Mal ein Stück Schokolade? Nicht notwendig zum Überleben aber völlig ok! Jeden Tag eine Tafel? Nicht ok. Aus diesem maßlosen Fehlverhalten entwickeln sich über kurz oder lang natürlich Bösewichte. Und so hat der eine Übergewicht, weil er sich viel zu fettreich ernährt, der nächste, weil er zu viel Zucker zu sich nimmt.

Jetzt habt Ihr bis hier hin gelesen und fragt Euch wann genau wir zum Thema E-Stoffe kommen. Genau jetzt. Zusatzstoffe werden in der Industrie für folgende technologische Zwecke verwendet:

  • Farbstoffe
  • Süßungsmittel
  • Konservierungsstoffe
  • Antioxidationsmittel
  • Trägerstoffe
  • Säuerungsmittel
  • Säureemulgatoren
  • Trennmittel
  • Schaumverhüter
  • Schmelzsalze
  • Festigungsmittel
  • Geschmacksverstärker
  • Schaummittel
  • Geliermittel
  • Überzugmittel
  • Modifizierte Stärke Füllstoffe
  • Emulgatoren

Eine ganz schöne Latte an Stoffen oder? Mittlerweile sind es 316 zugelassene Stoffe. Bei einigen fragt man sich einfach nur warum? Wieso muss man passierte Tomaten säuern? I don’t get it…

Bei all den Stoffen, ihren potenziellen Nutzen und Eigenschaften, dürfen wir Eines nicht vergessen:

Zusatzstoffe helfen dem Produzenten. Nicht uns.

Und da genau liegt das Problem. Natürlich wird ihre Verträglichkeit getestet, der so genannte ADI-Wert (Acceptable Daily Intake), also die höchstverträgliche Mindestmenge pro Tag, festgelegt. Wenn man sich aber so ernährt, dass man vielleicht nicht auf die Zusatzstoffe achtet, dann kann es natürlich passieren, dass man den ADI überschreitet und damit unter Umständen seine Gesundheit gefährdet. Bei den meisten E-Stoffen, ist die Forschungslage mau und die paar Ergebnisse, die es aus Tierversuchen gibt, sind gruselig.

Um uns die Problematik genauer anzuschauen, nehmen wir E 320 als Beispiel.

E320 steht für Butylhydroxyanisol (BHA). Der vollsynthetische Stoff wird für Braten- und Frittierfette, Gewürzmischungen. pulverisierten Kartoffeln, Instantsuppen und -pulvern, Kuchenmischungen, Gebäck und Knabberzeug verwendet. Wahrscheinlich hab Ihr selber einige Produkte mit E320 im Schrank. Er stabilisiert Aromen und erhält die Haltbarkeit. Soweit so gut. Er ist bei der Herstellung von Babynahrung verboten, weil eine Überdosierung zur so genannten Blausucht führen kann. Das Blut wird dann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und im schlimmsten Falle führt das zum Erstickungstod. Ebenso ist er in Österreich verboten. In Deutschland nicht. Wenn er in Bäckereien als Antioxidant verwendet wird, muss er nicht mal deklariert werden. Die Forschung glänzt mit widersprüchlichen Ergebnissen: Krebsfördernd, krebsverhindernd. In jedem Fall wird der Stoff als Allergierauslöser deklariert und er lagert sich im Fettgewebe an. So viel wissen wir.

Ist das jetzt schlecht? Ist es gut? Ich komme wieder zu der Aussage vom Anfang:

Zusatzstoffe helfen dem Produzenten. Nicht uns.

Wieso sollte ich Produkte zu mir nehmen, die Zusatzstoffe enthalten, wenn ich mich mit frischen, unbehandelt Lebensmitteln kostengünstig und ausgewogen ernähren kann? Ich weiß es nicht, verratet Ihr es mir. Ich habe mich dazu entschlossen E-Stoffe aus meiner Ernährung zu verbannen, weil ich einfach nicht 100%ig auschließen kann, dass sie meiner Gesundheit schaden und ich sie nicht für notwendig halte.

Wie entscheidet Ihr Euch?

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