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Bergdorf Liebesgrün – Hideaway für Anspruchsvolle im Sauerland

Werbung – aber natürlich sowas von selber bezahlt

Das Jahr hat 52 Wochen, wenn ich mich nicht irre und somit auch 52 Wochenenden. Und ich habe mal gezählt, dass wir dieses Jahr ca. 8 davon bereits in irgendwelchen Hideaways verbracht haben. Während wir zu Beginn noch Städte besichtigt haben, werden wir langsam immer ruhiger und fliehen aus der Stadt aufs Land. Ruhe, Grün und Entspannung. Ich hatte ja in einem früheren Beitrag auch schon mal das Landhotel Voshövel vorgestellt. Neben diesem Ausflug waren wir dieses Jahr schon im Harz, mehrmals in der Eifel und im Bremer Umland. Seit einiger Zeit, ich glaube es sind schon fast 2 Jahre, steht das Bergdorf Liebesgrün in Schmallenberg im Sauerland auf meiner Liste. Da wir häufig spontan das Weite suchen, hatten wir hier bisher kein Glück: Die Hütten sind an den Wochenenden meist lange im Voraus ausgebucht. Deswegen habe ich direkt zugegriffen als ich Im Juni noch einen freien Slot für Ende August gefunden haben. Wenn wir übers Wochenende wegfahren, machen wir das meist Freitag bis Montag. Das ist wie ein kleiner Urlaub und mit zwei ganzen Tagen kann man schon erheblich abschalten. Wenn man nicht so weit weg ist, schafft man es ja auch ohne Probleme montags morgens ins Büro. Genug zur Wochenend-Urlaubs-Theorie, ich möchte Euch ja die Anlage vorstellen.

Das Konzept: Hüttencharme mit HP

Das Bergdorf Liebesgrün liegt natürlich auf einem Berg, idyllisch am Wald (wie auch sonst). Es besteht aus 10 90 m² Hütten. Die Hütten erinnern an Alpenchalets. Ich hab mich direkt wohl gefühlt. Alles ist heimelich aus Holz gestaltet, trotzdem modern und mit Pfiff designt. Im Erdgeschoss gibt es die Küche (dazu gleich noch mehr), zwei Schlafzimmer, ein Bad, eine große Sitzecke und eine tolle Liegeecke. Im oberen Geschoss findet Ihr das größere Schlafzimmer und das Wellnessbad. Das Bad ist ein absolutes Highlight. Ihr habt dort eine Infrarotkabine und eine Badewanne mit Blick ins Grüne. Außerdem genug Platz. Ich liebe es in der Wanne zu liegen, wenn Chris daneben sitzt und wir uns in Ruhe unterhalten können. Herrlich. Die Ausstattung ist also rundum gelungen. Es ist aber trotz Küche keine klassische Selbstverpflegerhütte. Eigentlich ist es auf der Webseite gute erklärt aber ich hab es mal wieder lange nicht genau gelesen und es erst später verstanden: Die Hütten haben wie oben beschrieben eine kleine Küche (Mikrowelle, zwei Platten, 1 Topf & 1 Pfanne) ohne Kühlschrank. Es gibt einen Kühlschrank für Getränke aber keinen für Lebensmittel. Wichtig. Braucht man letztlich auch nicht, weil man obligatorisch HP mitbucht. Das bedeutet man bekommt Frühstück und Abendessen.

Küche
Die kleine Küche

Frühstück

Das Frühstück stellt man sich aus einer Liste zusammen. Die Liste umfasst fast alle gängigen, deutschen Frühstückslebensmittel. Mir hat lediglich fettarme Milch und eine etwas größere Obstauswahl gefehlt (es gibt Äpfel, Kiwi und Orangen). Vielleicht könnte man das noch etwas ausbauen aber vielleicht ist das auch gar nicht so gefragt. War jetzt nicht schlimm, ich hatte selber Obst mit. Ansonsten ist bei allen Lebensmittel angegeben, wo sie herkommen, das fand ich richtig gut. Man wählt jeden Tag aufs Neue aus und der zusammengestellte Korb wird dann morgens gegen Acht gebracht. Das passiert leise und ohne Aufsehen, davon merkt man gar nichts. Die Eier kommen roh, die kann man sich dann zubereiten wie man mag, auch das eine super Idee. Man kann auch noch ein Frühstück Plus dazubuchen. Hier gibt es dann noch mehr Auswahl: Weitere Brötchen, Obstsalat, geräucherte Forelle, van Nahmen Säfte…kostet 8,50 €, war für uns jetzt allerdings nicht notwendig. Wir hatten Leinsamen, Chia, Kokos und Obst dabei, damit gab es das gleiche Frühstück wie zuhause.

Dinner

Auch das Dinner ist inklusive. Jede Abend zwischen 18.30 Uhr und 19.30 Uhr darf man eintrudeln und bekommt drei Gänge in der hoteleigenen Handweiser Hütte serviert. Man kann immer zwischen normal und vegetarisch entscheiden und das Menü hat einen Wert von 35 € bzw 28 € (veggie). Es sind gleiche Menüs, nur dass die Fleischkomponente ausgewechselt wird. Getränke sind extra aber Preise sind wirklich ok, das kennen wir auch anders. Die Getränkeauswahl ist auch wirklich gut. Das Essen hat mir gut geschmeckt, das ist schon mal viel Wert 🙂 Auf der Website wird darauf verwiesen, dass überwiegend lokale Erzeugnisse genutzt werden, klasse wäre es, wenn das Lokal ein zertifiziertes Slow Food Lokal wäre. Da man auch auch die Slow Food auf der Hütte liegen hat, bin ich fast davon ausgegangen, habe aber nichts entdeckt. Macht ja nichts aber das würde dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen aufsetzen. Der Service ist wirklich der Hammer: Schnell, freundlich und super flexibel. Uns wurde am ersten Abend direkt eine Alternative zum Dessert angeboten. Klasse. Das ist die Art von Service, die ich in einer solchen Anlage erwarte. 2 Daumen hoch.

Insgesamt kann ich zur Hütte und Verpflegung sagen: Alles top. Die Hütten stehen recht nah beieinander, Abgeschiedenheit ist das also nicht unbedingt. Da das Bergdorf eine sehr kinderfreundliche Atmosphäre hat, ist es auch schon mal lauter. Das sollte man sich bewusst machen. Uns hat es in dem Fall wirklich nicht gestört. Es gibt noch ein winzig kleines Manko, das mich langsam echt ein wenig auf die Palme bringt: Das Wlan. Hotels, die mit Wlan werben, die aber ein Wlan anbieten, das nicht mal für Instagram reicht: Das geht nicht. Nicht mehr heutzutage. Ich erwarte wirklich nicht, dass man mit dem Wlan streamen kann oder sonstige fancige Sachen. Aber wenn es als Leistung aufgeführt ist, sollte es 24 Stunden im Haus verfügbar sein. Oder man steht dazu und sagt: Wir bieten kein Wlan, Ihr sollt zur Ruhe kommen. Für mich auch völlig ok.

Was macht man vor Ort?

Entspannen :). Es ist schön ruhig in der Hütte. Man kann sitzen und lesen und die Ruhe genießen, baden, in die Infrarotsauna gehen, in der eigenen Hängematte liegen, Massagen genießen oder auf der Terasse sitzen. Das sind die entspannenden Aktivitäten. Ihr seid hier aber auch in der Nähe des Rothaarkamms und des hohen Knochens. Die Hütten selber liegen an der Schmallenberger Höhe. Eine wunderbare Gegend also um zu wandern und zu spazieren. Wir hatten am ersten Tag etwas düsteres Wetter und haben deswegen nur eine kleine Tour mit 15 km und 300 Höhenmeter unternommen. Aber auch die war schon ganz wunderbar. Am zweiten Tag gings auf den hohen Knochen (Bilder folgen). Das Sauerland hat als Wanderregion definitiv seine Reize und ich kann jedem empfehlen, auf Erkundungstour zu gehen. Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann sich im Bergdorf Räder oder Elektroräder mieten. Auch Radstrecken gibt es einige. Ein Fitnessstudio oder Fitnessequipment gibt es nicht. Ich hatte kleine Hanteln und Bänder mit, das hat mir als Morgenworkout völlig gereicht und für Menschen, die sich gern bewegen, wird es hier definitiv nicht langweilig. Die Rezeption bietet einiges an Infomaterial (auch Wanderstöcke übrigens), Touren und Ausflugstipps. Da mir meine Beine und ein Wald eigentlich genug sind, habe ich mir das ehrlicherweise gar nicht so genau angesehen. Schmallenberg ist im Übrigen sowohl aus dem Ruhrgebiet als auch aus Düsseldorf super fix zu erreichen. Im Winter seid Ihr hier direkt an einem Lift, ich denke zum Skilanglauf. Das würde ich auf jeden Fall gern nochmal testen.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Kommen wir zu den knallharten Fakten: Dem Preis. Vielleicht nochmal vorab: Mein Anspruch an meine Urlaubsunterkünfte ist extrem hoch. Das ist der Grund wieso ich bereit bin so viel dafür zu zahlen. Auch wenn ich das Preis-Leistungs-Verhältnis als gut einstufe, heißt das nicht, dass es das für andere ist. Das ist mir wichtig zu sagen. Urlaub ist für mich extrem wichtig und ein Punkt für den ich auch gerne spare.

Eine Nacht im Bergdorf kostet pro Person (inkl. HP) 155 € (am Wochenende, unter der Woche wird es etwas günstiger). Das gilt für die ersten beiden Personen. Ab der dritten Person wird das günstiger: 105 € pro Person. Kinder sind in drei Altersstufen geclustert. Für 2 Personen zahlen wir also pro Nacht 310 €, davon sind 70 € Dinner und ca. 40 € Frühstück. Bleiben also 200 € für das Chalet. Das wird jeden Tag gereinigt, das Frühstück wird wie gesagt gebracht und man hat fast rund um die Uhr einen Ansprechpartner und eine luxuriöse Ausstattung: Fair. Ein mehr als fairer Preis und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für den gewissen Luxus an einem Wochenende in der Natur.

Kommen wir wieder?

Oh yes! Am liebsten mal im Winter. Den Kamin anmachen und im Schnee spazieren gehen. I love it. Ich möchte auf jeden Fall wieder kommen, ich hoffe wir finden dann auch wieder eine freie Hütte 🙂

Wenn Ihr bucht, lasst doch gern einen lieben Gruß von uns da <3

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